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Progenesi: Ulisse L'Alfiere Nero (Review)
Artist: | Progenesi |
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Album: | Ulisse L'Alfiere Nero |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Raffinerie Musicali srl | |
Spieldauer: | 48:57 | |
Erschienen: | 04.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Für ein Debüt klingt dieses Album gleichsam abgeklärt wie uralt, letzteres im positiven Sinn. Dies stellt angesichts des halb akademischen Hintergrundes von PROGENESI aber auch kein Wunder dar, aber eingedenk der Liebe der Musiker zur proggigen Vergangenheit ihres Landes kann dabei wenig schiefgehen, und so ist die Konzeptscheibe ein erfreulich unverkrampftes Unterfangen geworden.
Die Italiener spiele - natürlich - streng an den alten Helden ihres Landes orientierten Progressive Rock mit Siebziger-Note, wobei speziell Organist Stromendo eine Menge ELP und Konsorten gehört haben müsste. Als herausragendes Merkmal der Combo erweist sich ein überdurchschnittliches Gespür für Melodien, das gleich den Opener "La Gioia Della Pace" zum Ohrwurm macht.
"La Strategia" ist hingegen eher rhythmisch orientiert, wobei typische Jazz-Kadenzen im Verbund mit Walking-Bass-Linien ein wenig das Feeling von EGG oder NUCLEUS heraufbeschwören. Das zwölfminütige Kernstück "Il Blue Della Notte" fällt ebenso wie das unwesentlich kürzer gefasste "Un Grande Eroe" (logisch, die theatralische Steigerung hin zu einem jubilierenden Ende inklusive gigantisch gutem Leitmotiv) wiederum melodischer aus, wobei der Keyboarder mit Mellotron und E-Piano mannigfaltige Farben aufstreicht, die mit fließenden, nicht sprunghaften Stimmungswechseln einhergehen. Die Bildhaftigkeit dieser Musik ist enorm, was das Aussparen eines Sängers verständlich erscheinen lässt.
Im sakral anmutenden ersten Teil von "Il Rosso Della Notte" beschwören PROGENESI reichlich Dramatik herauf, wobei sich der Härtegrad und das Tempo verhältnismäßig weit hochschrauben. Der zweite Part wiederum schreitet zunächst geradezu feudal einher, ehe die Musiker im schmissig straighten Groove fast wie elegante frühe DEEP PURPLE klingen. Konstant bleibt dabei das ausgesprochen gute Feeling für griffige Tonfolgen, die "Ulisse L'Alfiere Nero" in seiner Gesamtheit nachgerade zum Genre-Hit machen.
FAZIT: PROGENESI gehören zur neuen Welle der italienischen Liebhaber des Alten und weisen sowohl eine riesige Musikalität und damit einhergehende begeisterte Verspieltheit als auch eine beträchtliche Emotionalität auf, was Kritiker am Progressive Rock in ihre Schranken verweisen sollte - auch in Anbetracht des Vorwurfs, die Musik klänge antiquiert, denn das hier wäre als Release von 1973 zeitlos geworden und ist es auch mit aktuellem Veröffentlichungsdatum.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- La Gioia Della Pace
- La Strategia
- Il Blue Della Notte
- Il Rosso Della Notte pt. 1
- Il Rosso Della Notte pt. 2
- Un Grande Eroe
- Bass - Dario Giubileo
- Gitarre - Patrik Matrone
- Keys - Giulio Stromendo
- Schlagzeug - Omar Ceriotti
- Sonstige - Eloisa Manera (Geige), Issei Watanabe (Cello)
- Ulisse L'Alfiere Nero (2013) - 12/15 Punkten
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 09.09.2013 User-Wertung: 12 Punkte |
Schöne Scheibe. Gefällt mir besser als manch ein Werk früherer italienischer Progrecken |